Eine Gaststätte mit Schlachtfesten und den „besten Damenkapellen aus ganz Deutschland“, eine Metzgerei, Fremdenzimmer, eine Taxizentrale und später noch den ersten Aldi der Region, die Nordsee und Drogeriemärkte – das Haus im Seltersweg 50 hat schon einige interessante Mieter gehabt. Stets ganz nah dabei: Gustav Trinkhaus, der im ersten Stock des Hauses 1925 zur Welt kam und als Hausbesitzer viel für den Erhalt seines Geburtshauses getan hat. Bereits vor einem Jahr hat er mit viel Fingerspitzengefühl und Leidenschaft ein einzigartiges historisches Fassadenbild gestaltet. Die Außenansicht des neu entstandenen s.Oliver-Geschäftes zieren nun wieder die alten Fassadenornamente, die lange Jahre unter Putz und Schildern versteckt waren. Momentan wird die Fassade der ehemaligen Nordsee-Filiale an der Ecke wieder freigelegt, die historischen Rundbögen des von 1906 bis 1907 erbauten Hauses akribisch in den Originalzustand versetzt. Für dieses „Lebenswerk“ ist der freundliche Hausbesitzer, der momentan fast jeden Tag selbst auf der Baustelle vor Ort ist, mit dem Award „BID-Seltersweg-Sternenfänger“ ausgezeichnet worden. Als Dritter hat er nach zwei Politikern in der ersten BID-Laufzeit (Klaus Peter Möller für die Unterstützungsinitative zur Hessischen BID-Gesetzgebung und Thomas Rausch für die Sanierungs- und Gestaltungsmaßnahmen der Innenstadt) diese Auszeichnung erhalten. „Die Leidenschaft für alte Gründer-Bausubstanz und deren Heraushebung, Leidenschaft für die ästhetische Entwicklung des Selterswegs – über seinen eigenen Tellerrand hinaus“ dies waren die Beweggründe, die für die Verleihung des Preises eine große Rolle gespielt haben. „Sein immer präsentes Engagement für den Standort im Rahmen der BID-Arbeit zeichnen ihn aus“, so der Vorsitzende des BID Seltersweg, Heinz-Jörg Ebert, im Beisein von Markus Pfeffer, Geschäftsführer des BID Seltersweg. „Dies in „rüstigem Alter“ mit jugendlicher Power und steter Fröhlichkeit macht ihn für das BID Seltersweg zu einem Vorbild, dem wir mit großer Freude den Sternenfänger überreichen wollen.“